«Sie strahlen und sehen richtig glücklich aus!» Das ist der Eindruck von denen, die Mitte November in Schönstatt das Fest der Einkleidung von 10 jungen Frauen aus Argentinien, Brasilien, Ecuador und Polen miterlebt haben. Es ist eine bewegende Feier. Während sich die Novizinnen noch in Stille und Gebet auf ihren grossen Tag vorbereiten, treffen sich Familienangehörige, Freunde und Mitglieder der Bewegung in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt zu einer Vigil-Feier, einem Vor-Abend-Gebet, um sich auf den Festtag einzustimmen.
Am anderen Morgen ist es dann so weit: Die Kirchenglocken läuten, die Orgel erklingt und der Festgesang ertönt «Öffnet, ja reisst die Tore weit auf für Christus!», während die strahlenden Novizinnen in die dicht gefüllte Anbetungskirche einziehen. Was sie verbindet, ist die eine Sehnsucht: Sie möchten sich ganz in den Dienst Schönstatt stellen und ihr Leben Christus weihen. Ausdruck davon ist das weisse Brautkleid, das sie tragen.
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Als Evangelium haben sich die jungen Frauen den Lobgesang Mariens ausgewählt, den sie nach ihrem tiefsten Erlebnis, das sie mit Gott hatte, gesungen hat: Als sie auserwählt wurde, die Mutter Jesu zu sein. Es ist ein Lied, in dem die tiefe Überzeugung zum Klingen kommt, von Gott erwählt und geliebt zu sein.
Man spürt, dass sich die jungen Frauen seit Monaten, ja seit Jahren, auf den heutigen Tag vorbereitet und gefreut haben. Mit voller Bereitschaft geben sie ihr Ja, in Armut, Jungfräulichkeit und Gehorsam Christus nachzufolgen und ihr Leben als Marienschwester in den Dienst Schönstatts zustellen. Dann wird ihnen das Kleid, der Schleier, der Gürtel und die Kette mit dem Bild der MTA überreicht – und eine brennende Kerze, als Symbol, das Christus ihr Licht ist.
Sie ziehen aus – und während sie das Schwestern-Kleid anlegen, steigt in der Kirche die Spannung. Viele Kinder können es kaum erwarten, die neu eingekleideten Marienschwestern zu sehen und stellen sich hinten in der Kirche in den Gang, um die neuen, jungen Schwestern als erste zu erblicken. Spontaner Applaus bricht aus, als sie die Kirche betreten – die Freude ist gross.
Ein siebenjähriges Mädchen aus der Schweiz hat danach nur die eine Frage: «Könnt ihr mir sagen, wie der Schleier hält? Wenn ich Schwester-sein spiele, fällt mir der Schleier immer herunter.» Die Tipps, die sie bekommen hat, will sie gern ausprobieren.
Mit der Einkleidung beginnt die zweijährige Einführungszeit, das sogenannte Noviziat. Mit dem «Ewig», das in acht Jahren sein wird, steht die noch grössere Entscheidung an. Bis dahin haben die jungen Frauen die Möglichkeit, ihre Entscheidung zu überprüfen und zu festigen.
Wir gratulieren unseren Novizinnen herzlich – und danken allen, die mit uns für sie beten.